Shortfilm.News #053

März 2014

 

Kurzfilmnews

Festival: Fast Forward

Ein Ausblick auf die Sonderprogramme beim 30. IKFF Hamburg

Das 30. Internationale KurzFilmFestival Hamburg findet statt vom 3. bis 9. Juni. Zurzeit wird noch fieberhaft für die Wettbewerbe gesichtet. Die Sonderprogramme indes sind bereits kuratiert und wir verraten hier schon mal, was auf euch zukommt.

 

MOTIV: Bewegte Bilder, bewegte Körper – Sport und mehr

Seit ihren Anfängen sind die bewegten Bilder fasziniert von bewegten Körpern. Hier sind die Facetten des Sports zu sehen, die hinter Live-Event und großem Drama verloren gehen – aber im Kurzfilm einen Verbündeten haben. Schwerpunkte liegen dabei auf dem Team und was es zusammenhält, auf dem Kampf, gegen sich selbst und andere, und auf dem Gefühl der Zugehörigkeit, das der Sport zu fabrizieren weiß. Ergänzt wird der Blick auf die bewegten Körper mit experimentellen Annäherungen und Musikvideos.

Kurator: Christian Huck

 

LAND: Österreich

Österreich – ein kleines Land mit großer Filmkunst. Inzwischen auf Festivals mit Palmen, Bären und Löwen dekoriert und Oscar-prämiert, begann alles in den 50er-Jahren mit der kurzen Form, mit der Avantgarde, noch lange vor dem Autorenfilm. In den letzten 60 Jahren entstand eine der innovativsten, produktivsten, radikalsten und gefeiertesten Kunst&Kurz-Filmszene weltweit – ob strukturelle Filmpioniere oder feministische Rebellinnen, Found-Footage-Meister oder Austrian-Abstracts-Künstlerinnen minimalistisch in Sight & Sound, die nun mit dem Konkreten experimentieren.

Kuratorin: Wilbirg Brainin-Donnenberg

 

GALERIE: L vor K – Zeitwidrige Korrespondenz

Mit dem Ende zu beginnen ist eine Strategie, der sich Alan Bass für seine Einführung in die Übersetzung von Derridas ikonischem Text „Die Postkarte“ verschrieb. Inspiriert von jener Herangehensweise soll mit dieser Auswahl künstlerischer Film- und Videoarbeiten die Frage gestellt werden, was passiert, wenn man L vor K positioniert, um das Potenzial von Unordnung in einem System zu erforschen, das darauf basiert zu ordnen und zu sortieren. „L vor K“ zeigt Arbeiten, die eine bisher unangefochtene Abfolgen auseinandernehmen zugunsten einer Neumischung, Reorganisation und Umstellung der Realität.

Kuratorin: Anna Gritz

 

AHNEN: „A Picture a Day“ – Das Filmtagebuch der Anne Charlotte Robertson. Eine Erinnerung

Die Super-8-Kamera war Anne Charlotte Robertsons ständiger Begleiter. Mit ihr dokumentierte sie Alltag, Nervenzusammenbrüche, Visionen, Illusionen und ihren eigenen Tod. Unsere erste Begegnung mit ihrem Werk fand 1994 beim 10. Internationalen KurzFilmfestival in Hamburg statt. Bei NoBudget zeigten wir dann regelmäßig Teile ihres filmischen Tagebuchs. Dafür erhielt Robertson Preise und Auszeichnungen. War anfangs ein Großteil der Zuschauer entsetzt und ablehnend, wurde sie schließlich zur „Queen of NoBudget“. 2012 verstarb Anne Charlotte Robertson an den Folgen von Krebs. Wir zeigen einige ausgewählte Arbeiten.

Kuratoren: Vida Kaluza, Giuseppe Gagliano, Jan Peters

 

LABOR: Muschi Krawall – The Sound of Agitation

Wir lauschen den Klängen von Agitation und Aufruhr und werfen einen Blick auf die historischen Dimensionen des poetischen Widerstands. „We want the world and we want it now …“, so lautet die Forderung von Jim Morrison Ende der 60er-Jahre. In den folgenden Jahrzehnten verbinden sich Dichtung, Gesang, Aktion und politische Stellungnahmen immer wirkungsvoller. Von den „Last Poets“ über Bob Marley bis zum Hip-Hop entfaltet das gesprochene oder gesungene Wort seine speziellen Energien. Wie sich Text, Aktion und Klang zu einer besonders explosiven Mixtur verbinden können, zeigt ein „Punkgebet“ in Moskau vor drei Jahren.

Kuratoren: Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe

 

FRÜHWERKE: Kurzfilme berühmter Langfilmer

Zum vierten Mal stellen wir Kurzfilme von Regisseuren vor, die später mit abendfüllenden Kino- oder Fernsehproduktionen bekannt und berühmt geworden sind. Das Programm FRÜHWERKE führt durch die Anfänge filmischen Schaffens überwiegend europäischer und deutscher Filmemacher von den Sechzigern bis in die Nullerjahre.

Kuratorin: Manja Malz

 

Saturday Men (Sport), Super-8-Filmstreifen von Anne Charlotte Robertson und Agit 14 (Labor)
Wir suchen Kinder und Jugendliche für unsere Jurys

Das Mo&Friese KinderKurzFilmFestival und das Jugendprogramm Freistil suchen filmbegeisterte Kinder und Jugendliche für drei Jurys. Für die FRIESE-Jury sucht das Festival Filmfans zwischen 8 und 10 Jahren und für MO-Jury brauchen wir noch Juroren zwischen 11 und 13 Jahren.Beide Jurys zusammen (die Friese- und die Mo-Jury) verleihen zusätzlich drei Preise für den KinderKurzFilmWettbewerb GIB MIR FÜNF!

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr auch der Freistil-Preis für den besten Jugendfilm verliehen. Hier sucht das Festival Juroren zwischen 14 und 20 Jahren.

Bewerbungsschluss ist der 1. April 2014.
Bewerbung per Brief oder E-Mail bitte an:

KurzFilmAgentur Hamburg e. V., Mo&Friese KinderKurzFilmFestival, Friedensallee 7, D-22765 Hamburg
oder kinder(at)shortfilm.com

 

Call for Entries: GIB MIR FÜNF!-Wettbewerb

Thema: Traumtänze
Der GIB MIR FÜNF!-Wettbewerb ist Teil des Mo&Friese KinderKurzFilmFestivals Hamburg. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist an drei Bedingungen geknüpft: Der eingereichte Film muss Bezug haben zu dem für das Jahr festgelegten Thema. Die Filmemacher dürfen nicht älter als 13 Jahre und der Film darf nicht länger als fünf Minuten sein.
Das Thema für den GIB MIR FÜNF!-Wettbewerb 2014 lautet: Traumtänze
Egal wie die kindliche Fantasie „Traumtänze“ versteht: Es darf erzählt, gedreht und zusammengeschnitten werden, was gefällt. Wir freuen uns auf Animationen, Kurzspielfilme und Dokumentarfilme.


Die Beiträge müssen bis zum 15. März bei uns eingereicht werden. Die besten Filme zeigen wir beim 16. Mo&Friese KinderKurzFilmFestival 2014 auf der großen Kinoleinwand, die Top 3 gewinnen zusätzlich ein Preisgeld.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und das Formular für die Einreichung auf der Mo&Friese-Webseite

 

Call for Entries: Flotter Dreier Wettbewerb 2014

Let there be dope!
Der beliebte Flotter-Dreier-Wettbewerb stellt den Kurz- und Kürzestfilmern alljährlich eine Hausaufgabe: Erstellt einen Film mit maximal drei Minuten Lauflänge zu einem bestimmten Thema. In diesem Jahr lautet das Thema Doping.


Mit Pille oder Spritze schneller, höher, weiter – daran denkt, wer Doping sagt. Ursprünglich indes war Dop ein schwerer südafrikanischer Schnaps. 1889 erstmals lexikalisch, bezeichnet Doping die Gabe eines Opium-Narkotika-Cocktails an Rennpferde. Bald darauf versteht man unter Dope auch Kokain, Morphin, Strychnin, Koffein oder Cannabis.


Obgleich wir beim kommenden Festival einen Schwerpunkt Sport aufbieten und darin gern dessen dunkle Seiten ausloten, freuen wir uns auch sehr auf filmische Räusche und Missbräuche. Ob ihr nun euer Bewusstsein zu erweitern versucht oder euch lieber zu sportlichen oder rauschhaften Höchstleistungen aufputscht, ist uns ziemlich schnuppe, wichtig aber ist: euer Doping-Beitrag darf nicht länger als drei Minuten (inklusive Vor- und Abspann maximal 3:59 min) dauern und muss bis zum 1. April 2014 in unserem Briefkasten liegen. Also, dopen und dokumentieren!

Zum Einreichen.

 

Call for Entries: Aesthetica Short Film Festival 2014

Das Aesthetica Short Film Festival (ASFF) 2014 nimmt ab jetzt Einreichungen entgegen. Kurzfilme mit maximal 30 Minuten Lauflänge in den Kategorien: Drama, Comedy, Thriller, Animation, Documentary, Artists’ Film, Music Video and Experimental.


Das ASFF findet vom 6. bis 9. November 2014 in York statt.
Einreichschluss ist der 31. Mai.

Wer ist wo?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KFA und IKFF unterwegs im März …

 

Stine Wangler (Vertrieb) ist vom 27. bis 30. März auf dem Mecal Festival in Barcelona.

Axel Behrens (Verleih) ist vom 5. bis 10. März zum Kurzfilmfestival in Tampere und vom 21. bis 24. März bei der Regensburger Kurzfilmwoche.

 

Branchennews

Neues aus Vertrieb und Verleih

Neuer Vertriebsfilm gewinnt

Der Vertrieb gratuliert: Unser neuster Film im Katalog – Pride von Pavel G. Vesnakov (Deutschland/Bulgarien 2013, 30 min) – hat den Großen Preis des Kurzfilmfestivals von Clermont-Ferrand gewonnen.

In Pride findet Patriarch Manol heraus, dass sein Enkel Georgi, der bei ihm und seiner Frau lebt, vermutlich schwul ist. Für den herrschsüchtigen Großvater bricht eine Welt zusammen.

 

Neue Verleihfilme

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School (siehe ShortFilmNews #052) sind die ersten beiden Kurzfilme der Hochschule ab jetzt im KurzFilmVerleih:

Alte Schule von Ilker Çatak (D 2013, 6:50 min). Thomas ist Taschendieb und er ist gut darin. Als er Violca begegnet, ist das auf einmal nicht mehr so wichtig. Aber er hat auch sie beklaut … Zum Verleih.

Stiller Löwe von Sven Philipp Pohl (D 2013, 5:58 min). Der gehörlose Severin taucht durch die Nacht: der Puls der Bässe, die wogende Hitze der Tanzenden, ein schönes Mädchen. Sie versteht seine Gebärdensprache nicht. Doch später in der Nacht muss er verstanden werden, wenn er nicht untergehen will. Zum Verleih.

 

Personeller Wechsel im Verleih

Im März begrüßen wir mit ihrer Rückkehr aus der Elternzeit die langjährige Kollegin Silja Ebeling wieder im Team des KurzFilmVerleihs. Manja Malz wechselt zum März ins Kommunale Kino Metropolis zur Unterstützung Martin Austs in der Programmgestaltung und geschäftsführenden Aufgaben. Der KurzFilmAgentur wird sie weiterhin als freie Mitarbeiterin und Kuratorin für das Internationale KurzFilmFestival erhalten bleiben.

 

Pride, Alte Schule und Stiller Löwe

Neue Filme online

Unser Vertriebsfilm Treffit (The Date, Finnland 2012 von Jenni Toivoniemi), der letztes Jahr in Sundance gewonnen hat, ist ab sofort auf iTunes verfügbar. Man kann den einzelnen Film kaufen oder eine Kompilation mit Treffit und vier weiteren Kurzfilmpreisträgern des letzten Jahres.

Auf unserem YouTube-Kanal präsentieren wir diesen Monat Die Grenze (1995) von Franz Winzentsen. Damit haben wir neben Das Hasensignalalphabet (1995) nun den zweiten Film aus der Reihe „Der Porzellanladen“ online. Weitere werden in den nächsten Monaten folgen.

 

Was macht eigentlich …

… unser Ex-Vertriebler Ingo Grell?

 

Als Music Supervisor liegt der Fokus seiner Arbeit inzwischen auf der professionellen Musikrecherche, Rechteklärung und Lizensierung sowie der Empfehlung passender Filmmusik-Komponisten. Ingo Grell berät bei allen Musik-relevanten Bereichen von Filmprojekten. Mehr Infos: www.scoreandsource.com

 

Shopnews

Neu zum Download

Wir freuen uns sehr, ab sofort unseren Erfolgsfilm Nashorn im Galopp (Erik Schmitt, D 2013) auch zum Download anzubieten. Dieser wunderbare 15-minütige Kurzfilm lief 2013 auf zahlreichen internationalen Festivals und hat unterwegs viele Preise gewonnen: Mit dem Kopf voller Fragen und Bildern zieht Bruno durch die Straßen von Berlin. Er will hinter die Fassaden blicken, die Seele der Stadt erkunden. Unerwartet trifft er eine Komplizin, die seine Art zu denken sofort versteht.


Veranstaltungen

Hommage an Leonore Mau

Anlässlich der Ausstellung Das zweite Gesicht in den Deichtorhallen zeigt das Metropolis Filme von und über die Künstlerin

 

Vier Kurzfilme von Hubert Fichte und Leonore Mau. Darunter Der Tag eines unständigen Hafenarbeiters (1966, 13 min), Der Fischmarkt und die Fische (1968, 9 min) über Alltag und Leben in dem portugiesischen Fischerdorf Sesimbra, Die Spanische Treppe (1970, 10 min) und Agadir (11 min).

Zusätzlich noch ein Video-Interview mit Leonore Mau (30 min).

 

Zu Gast: Gerd Roscher und Christian Bau

Sonntag, 9. März um 19 Uhr im Metropolis

 

 

Der Tag eines unständigen Hafenarbeiters, Der Fischmarkt und die Fische und Leonore Mau
Grindhouse-Abend

Mit Kurzfilmen von Sven Pohl & Jannik Büddig und weiteren Überraschungsfilmen

 

In Das Lied des jungen Kriegers (D 2010, Sven Pohl, 22 min.) entflieht der junge Kalouh der Dorfgemeinschaft und macht sich auf den Weg in die Wildnis, um sein gebrochenes Herz zu heilen.

In The Cut (D 2014, Jannik Büddig, 15 min.) arbeitet die attraktive Bauzeichnerin Marie K.  im angesagten Architekturbüro Zeller. Die heimliche Liebe zu ihrem Chef gerät außer Kontrolle. Marie greift zu immer drastischeren Mitteln, um Herrn Zeller für sich zu gewinnen.

Freitag, 28. März um 21.15 Uhr im Metropolis, Premiere mit Gästen

 

Werkinterview: Franz Winzentsen

Start einer Reihe Werkinterviews von Tide

 

Von März bis November 2014 präsentiert Hamburgs Communitysender und Ausbildungskanal „Tide“ Werkinterviews mit Filmemachern, die seit dem filmischen Aufbruch 1979 das künstlerische Filmgeschehen von Hamburg aus maßgeblich beeinflusst haben. Dabei: Thomas Struck, Monika Treut, Brigitte Krause, Jens Huckeriede, Helmut Herbst, Andy Hertel, Peter Sempel, Hermine Huntgeburth, Volker Einrauch und Lothar Kurzawa.
Die Reihe beginnt mit dem Experimental- und Animationsfilmer Franz Winzentsen. Studium an der HfBK in Hamburg, lange Mitarbeiter im legendären cinegrafik-Studio, aktiv in der Hamburger Filmszene und von 1987 bis 2001 Professor für Animationsfilm an der HfBK. Mit seinen international ausgezeichneten Filmen zählt er zu den bedeutendsten Animationskünstlern unserer Zeit.

Gezeigt wird ein circa halbstündiges Werkinterview (D 2014) und sieben Kurzfilme von Franz Winzentsen: Mumien – Monstren – Mutationen (1960er), Die Verfolgung (1964), Windstill (1969), Die Anprobe (1985), Der große Sturm (1992), Hammer & Sichel (1996), Irrtümer: Fremde Zivilisationen – Ein Irrtum im All (1998/99)

Zu Gast: Franz Winzentsen und Anja Ellenberger


Donnerstag, 6. März um 19 Uhr im Metropolis

 

Das kunterbunte Universum des Wenzel Storch

Lesung + Film: Wenzel Storch liest aus neuen Büchern und wirft dazu Schmuddelbildchen an die Wand.

 

„Deutschlands bester Regisseur“ („Titanic“) berichtet von umkippenden Kulissen und angepinkelten Kindern, gewährt aber auch tiefe Einblicke in ein Messdienerleben auf dem Lande. Daneben geht es um die Kunst, Häuser aus Wurst zu bauen, um „Hardy den Scheißefresser“, die größte Popelsammlung der Welt und vieles mehr.
Im Anschluss an die Lesung steht die so kurzweilige wie lehrreiche Dokumentation Wie man aus Düngerstreuern und Güllepumpen ein Schiff baut auf dem Programm. Zum Abschluss wird Die Reise ins Glück gezeigt: ein psychedelischer, opulent ausgestatteter Märchenfilm mit vielen sprechenden Tieren und den Stimmen von Max Raabe, Friedrich Schoenfelder, Harry Rowohlt und vielen anderen.

Zu Gast: Wenzel Storch
Samstag, 15. März um 19 Uhr im Metropolis

 

A Wall Is a Screen in Regensburg

Im März geht es nach Regensburg zur 20. Internationalen Kurzfilmwoche.

Samstag, 22 März, Start: 19.00 Uhr auf dem Neupfarrplatz in Regensburg
Teilnahme kostenlos.
Die Tour dauert ungefähr 90 Minuten und findet auch bei Regen statt.
Alle Termine und viele Fotos auf www.awallisascreen.com und
www.facebook.com/awallisascreen